Das Buch zum Kurs

Warum es auf manche Lebens?fragen keine einfachen Antworten gibt

Präimplantationsdiagnostik, Schwangerschaftsabbruch, Gentechnik, Sterbehilfe – die Möglichkeiten der modernen Medizin stellen uns vor schwierige Gewissensentscheidungen.

Oft ist es schwer, eine begründete Antwort auf solch komplexe Lebensfragen zu finden. Auf der Basis des christlichen Glaubens bietet dieses Buch Orientierung zu lebensethischen Themen und macht so sprachfähig.

Das Buch lehnt sich an unseren Kurs »Lebens?fragen« an und kann selbstständig oder kursbegleitend als Vertiefung der Einheiten eingesetzt werden.

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„Die Autorinnen und Autoren machen sehr deutlich, dass es die Mühe wert ist, sich für eine den ­Menschen zugewandte und von Nächstenliebe und christlichen ­Werten geprägte ­Gesellschaft einzusetzen. Deshalb unterstütze ich die Arbeit der­ ­PROVITA Stiftung und ihrer INITIATIVE Lebens?fragen von ganzem Herzen.“

Prof. Dr. Friedhelm Loh

„Orientierung lässt sich selten in einfachen, reduzierten Antworten finden. Um bei kritischen Themen sprachfähig zu bleiben, bedarf es einer stets wiederkehrenden Auseinandersetzung und einer inhaltlichen Breite, wie wir sie hier anregen möchten, ausdrücklich unter Einbeziehung der Dimension
des christlichen Glaubens.“

Dr. Detlev Katzwinkel

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Rezensionen

Wer anfängt in den ,,Lebensfragen“ zu lesen, merkt: Es geht um die entscheidenden Fragen – von der Zeit vor der Geburt bis hin zur Vorbereitung auf das eigene Sterben.

Ein gutes Dutzend fachkundiger Autoren haben die Herausgeber Prof. Dr. Friedhelm Loh und Dr. Detlev Katzwinkel ins Boot geholt. Das Ziel: Experten zu finden, die zu den entscheidenden ethischen Fragestellungen des Lebens verständliche Hilfestellungen geben. 14 solcher Themenfelder sind aufgeführt, entlang der biografischen Linie von der Pränataldiagnostik über Krisen- und Verlusterfahrungen bis hin zur Sterbebegleitung. Die Begründung für das Projekt liefert Dr. Katzwinke mit: „Uns als Herausgebern scheint die Auseinandersetzung mit den 14 aufgegriffenen Themen unerlässlich für eine gelingende, zukunftsweisende Mitsprachegesellschaft.“

Das Buch ist aufgrund der Fülle der herausfordernden Themen nicht schnell wegzulesen, zu vielfältig sind die Fragestellungen. Mitsprache braucht Vorbereitung. Am Ende lassen sich die Fragen reduzieren auf eine einzige: Was haben Christen zu den heutigen gesellschaftlichen Fragen beizutragen? Wer jetzt schnelle oder platte Antworten erwartet, wird enttäuscht. Denn die Autorinnen und Autoren beleuchten die Themenfelder aus ganz verschiedenen Perspektiven. So braucht jedes Kapitel Zeit zur Verarbeitung.

Besonders wertvoll sind mir die Ausführungen zum Themenfeld „Suizid“. Denn hier schreibt Wolfgang Kraska auch über sein eigenes Ergehen nach dem Suizid seines eigenen erwachsenen Sohnes. Er berührt die entscheidende Frage, was geschieht, wenn ein solch gewichtiges Thema nicht nur auf theoretischer Ebene zu bewerten ist, sondern plötzlich in das eigene Leben eindringt. Auch der Appell von Eckhard Schäfer am Ende des Buches, sein Leben rechtzeitig zu ordnen, ist überaus lesenswert und betrifft früher oder später uns alle.

Wer anfängt in den „Lebensfragen“ zu lesen, merkt: Es geht um die entscheidenden Fragen – von der Zeit vor der Geburt bis hin zur Vorbereitung auf das eigene Sterben. Hier kommen die Themen ins Spiel, die die meisten von uns so gerne wegdrücken. Und von denen wir andererseits tief in uns wissen, dass sie die wirklich wichtigen sind. Dieses Wachrütteln, diese Einladung, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen, macht das Buch so lesenswert und wertvoll. Wer Feuer gefangen hat, kann vertiefen mit dem gleichnamigen Kurs der ProVita Stiftung.

www.jesus.de

Martin Gundlach

Themen und Inhalte

Orientierung in Grenzfragen

Grundlagen für eine persönliche ­Entscheidungsfindung­

Von Herausgeber Prof. Dr. Friedhelm Loh

Leben – Ethik – Würde

Herausforderungen unserer Zeit

Einführung von Herausgeber Dr. Detlev Katzwinkel

Stern – Schnuppe – Geschöpf? Was ist der Mensch und was macht ihn besonders?

Vom Wert und der ­Einzigartigkeit des Menschen

Dr. Michael Schröder

Alle behindert, oder was?

Vom hoffnungsvollen Umgang mit Einschränkungen,
die das Leben beeinträchtigen

Olga Gräfin v. Lüttichau

Hauptsache gesund! Was sollten wir alles wissen und was nicht?

Von den Chancen und Grenzen der pränatalen Diagnostik

Dr. Detlev Katzwinkel

Vorsicht, zerbrechlich! Leben schützen? Leben beenden? Wie weit wollen wir gehen?

Vom Anfang eines Menschen, von Konflikten und unterschiedlichen ­Perspektiven

Dr. Heike Fischer, Dr. Detlev Katzwinkel, Dr. Michael Schröder

Heute bestellt, morgen ein Held! Was tun, wenn die Wiege leer bleibt?

Von Reagenzgläsern, Machbarkeiten und Grenzen

Dr. Detlev Katzwinkel

Anders als erwartet – Wenn plötzlich aus freudiger Erwartung Abschied wird

Vom Umgang mit dem Verlust eines ungeborenen Kindes

Dr. Heike Fischer

Inklusion ist keine Utopie. Es ist normal, verschieden zu sein

Von den Herausforderungen und den Bereicherungen einer inklusiven ­Gesellschaft

Oliver Stier und Thomas Kerksiek

Wenn ein Mensch sich das Leben nimmt

Von Schuldgefühlen, offenen ­Fragen und hoffnungsvollen ­Ausblicken

Wolfgang Kraska

Organspende und die Forderung nach Nächstenliebe

Ein Plädoyer für die Wahrnehmung eines kaum beachteten Unbehagens

Dr. Wolfram Nagel

Altwerden ist nichts für ­Feiglinge! Was tun, wenn die Spielräume enger werden?

Von Konflikten, Pflegebedürftigkeit und Demenz

Dr. Heike Fischer

Ohne Koffer, ohne Handy, ohne Geld … Wie gelingt die letzte Reise?

Von der Kunst, menschenwürdig ­Abschied nehmen zu können

Pastor Ulrich Kühn

Hilft es, wenn wir beim Sterben helfen?

Vom Ringen um das Leben, Sterbe­begleitung und Sterben auf Verlangen

Dr. Michael Schröder

Chaos oder reiner Tisch?! Was hinterlasse ich meinen Liebsten?

Vom Ordnen der letzten Dinge und der Vorbereitung auf das eigene Ende

Eckhard Schaefer

Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer sieht, wer ich bin?

Vom Selbstbild, Selbstwert, ­Anerkennung und Wertschätzung

Dr. Detlev Katzwinkel unter Beteiligung von Silke Romanski und Beate Schütz

Glossar

Die Herausgeber

Prof. Dr.-Ing. E. h. Friedhelm Loh

Jahrgang 1946, ist Inhaber und Vorstandsvorsitzender des weltweit agierenden Familienunternehmens Friedhelm Loh Group, Haiger, Deutschland.

Friedhelm Loh ist Ehrenpräsident des Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) und Aufsichtsratsmitglied der Klöckner & Co SE. Er engagiert sich z. B. im Vorstand des Bibellesebundes, als Stiftungsratsmitglied der Stiftung Kloster Volkenroda, als Stifter und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Christliche Medien sowie als Stifter und Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung für christliche Wertebildung.

Für besondere Leistungen erhielt Friedhelm Loh u. a. das Bundesverdienstkreuz, den Hessischen Verdienstorden sowie die Diesel-Medaille.

Dr. Detlev Katzwinkel

Frauenarzt und Geburtshelfer, seit 1996 Chefarzt in der Gynäkologie des St. ­Martinus Krankenhaus Langenfeld. Seit 1981 verheiratet mit Sabine, und zudem Vater von fünf Kindern mit derzeit neun Enkelkindern. Vorsitzender im Vorstand der PROVITA ­Stiftung.

Aus dem Vorwort

Von Herausgeber Prof. Dr. Friedhelm Loh

Zuerst dachte ich: Nein, das geht gar nicht! Ich bin nicht berufen, als Mitherausgeber dieses Buches aufzutreten, mich zu äußern zu sehr grund­sätzlichen Fragen der Würde des Lebens, zu tragfähigen ethischen Grundgedanken und Werteabwägungen. Doch schnell begriff ich: Es geht um das Leben, das wertvollste Gut, das größte Geschenk, das Leben des Lebens und seine Würde. Das betrifft auch mich existenziell. So ist mir beim Nachdenken über dieses Buch deutlich geworden, dass für meine Frau und mich die praktische Lebensethik, die Wahrung der Lebenswürde und Hilfe zu einem erfüllten Leben immer ein wichtiges Anliegen war und ist. Ich erlebe es als ein Privileg, diese Werte leben zu dürfen.

Der Schutz des Lebens und die Wahrung seiner Würde sind für uns ­wesentliche Anliegen unseres ehrenamtlichen Engagements. Seit vielen Jahren begleiten wir zahlreiche entsprechende Initiativen und Projekte, u. a. die PROVITA ­Stiftung, die Deborah Foundation in Indien, die Stiftung „Hilfe für Menschen in Not“ mit ihren Wasserprojekten in Kenia, die Stiftung für Wertebildung im Bereich der christlichen Bildung, die Auslands- und Katastrophenhilfe der FeG oder die International Justice Mission (IJM) und Open Doors für die Unterstützung benachteiligter und verfolgter Christen. Wir dürfen mitarbeiten, helfen und ermutigen. Wir sind dankbar und freuen uns über jeden Fortschritt und jeden hilfreichen Beitrag, der das Leben vieler Menschen als Geschöpfe Gottes wertvoller und lebenswerter macht.

Von Herausgeber Dr. Detlev Katzwinkel

Die Menschheit insgesamt und jeder Einzelne steht heute vor ­globalen Veränderungen und unerwarteten Entwicklungen, die ihn vor ­enorme ­Herausforderungen stellen oder gar in existenzielle Krisen stürzen können. So ermöglichen z. B. detailliertere Kenntnisse über den Aufbau des Lebens und neue Techniken bisher ungeahnte Eingriffsmöglichkeiten bis in den ­Nanobereich und bis hinein in das molekulare eigene oder auch ­fremde Erbgut. Bisherige Hemmschwellen sinken, und was bisher als Tabu galt, wird immer häufiger zur Selbstverständlichkeit. All diese Entwicklungen sind ­tägliche Realität in einer sich immer rasanter verändernden, globalisierten Welt. Wer hierbei den Überblick und die Deutungshoheit über das Geschehen behalten bzw. gewinnen möchte, steht vor einer schier unüberschaubaren Aufgabe.

Viele neue Lösungen, die moderne Forschung und Technik für die zahl­reichen Herausforderungen finden, erfahren weithin Akzeptanz. Gleichzeitig stellen uns manche dieser Lösungen vor neue ethische und praktische Fragen, von denen etliche den ­Horizont des Einzelnen weit übersteigen. Wir werden mit ­vielfältigen, teils widersprüchlichen Informationen und Sensationsnachrichten konfrontiert und stehen gleichzeitig vor ­immer neuen grundlegenden Veränderungen, die teilweise erschrecken bzw. aufschrecken und unser Zusammenleben als Gesellschaft nach den bisher geltenden Regeln infrage stellen.

Wenn diese Fragen ohne Antworten bleiben, führt das vielfach zu Irritationen, zu wachsender Ratlosigkeit, zu Instabilität und bei den einen zu Frustration und den anderen zu Sprachlosigkeit. Häufig bleibt der Einzelne mit seinen Irritationen allein zurück. In der Folge zieht sich der ein oder andere Mitmensch überfordert aus der Diskussion und damit auch ein Stück weit aus der Verantwortung zurück. Eine solche Entwicklung erscheint mir gesellschaftspolitisch riskant und mittelfristig vielleicht sogar gefährlich. Neue tragfähige Antworten lassen sich am besten gemeinsam finden.

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