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Inhalt der
6. Einheit
Altwerden ist nichts für Feiglinge! Was, wenn die Spielräume immer enger werden?
Von Konflikten, Pflegebedürftigkeit und Demenz.
In Gesprächen ist es wie ein roter Faden: Fast alle wollen älter werden, aber fast niemand will alt sein. Das zeigt sich schon an der Vielfalt der Bezeichnungen: Senioren, Ältere, Hochbetagte, Höchstbetagte. Der Begriff „alt“ wird nach Möglichkeit vermieden. Vorbei ist die Zeit, in der der Ruhestand eine Art „Lebens-Nachschlag“ war. Jetzt ist er das dritte Lebensalter, dem ein viertes oder gar fünftes folgt.
Gleichzeitig gilt: während sich die Sterbegrenze nach hinten verschiebt, stößt die Fähigkeit der Gesellschaft, mit so vielen Alten umzugehen, an Grenzen. Die alltäglichen Meldungen zu Rentenproblemen, Pflege-Notstand, fehlenden Heimplätzen untermauern die Herausforderung. Die Alten scheinen Überhand zu nehmen.
Diese Kurs-Einheit will Mut machen, sich auf das ungeliebte Altwerden einzulassen und es aktiv zu gestalten.
In diesem Kurs geht es um:
Das Engagement der Stiftung für die Würde und den Schutz des Lebens wird durch Spenden finanziert.
Gewünscht ist, den Teilnehmenden an dem Kurs zu vermitteln, dass jede Spende für die gemeinnützige Arbeit der Stiftung hilft, mehr Menschen für Grenzfragen des Lebens sensibel und sprachfähig zu machen.
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zu dieser Einheit
Altwerden – ein emotionales Thema. Einerseits ermöglicht der technische und medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte, dass viele Menschen immer älter werden können. Etliche können nach dem Eintritt in das Rentenalter noch Jahre ihres Lebens genießen, Urlaub machen oder Zeit mit der Familie verbringen. Andererseits bedeutet zunehmendes Alter auch Verlust – Verlust der Bewegungsfreiheit, Verlust des selbstbestimmten Handelns und eine Zunahme der Gebrechlichkeit und der Pflegebedürftigkeit.
Man erlebt, wie die Eltern bzw. Angehörige zunehmend pflegebedürftig werden, oder man er-lebt diese Pflegebedürftigkeit am eigenen Leib. Die körperlichen Fähigkeiten nehmen kontinuierlich ab, und nicht wenige erkranken mit zunehmendem Alter an Demenz. Man ist mehr und mehr auf die Hilfe anderer, manchmal auch auf die Hilfe fremder Personen angewiesen. Diese Pflegebedürftigkeit macht Angst, da diese mit dem Verlust an Selbständigkeit einhergeht. Andere entscheiden für mich! Eine Demenz und die Zunahme an Pflegebedürftigkeit lassen einen immer mehr in einer eigenen Welt leben, zu der andere kaum einen Zutritt haben. Und eine Demenz, die man z.B. bei den eigenen Eltern erlebt, lässt die Angst aufkommen, eines Tages selbst an Demenz zu erkranken und damit anderen selbst zu einer Last zu werden.
Dadurch, dass die Gesellschaft immer älter wird, kündigt sich womöglich ein Konflikt zwischen den Generationen an. Wenn immer mehr immer pflegebedürftiger werden – wer kommt dann für die Kosten auf? Wer soll denn für die Pflegebedürftigen sorgen? Konnte man bisher davon ausgehen, dass i.d.R. eine Solidarität in der Gesellschaft bestand, so prognostizieren einige Forscher einen Generationenkonflikt. Es stellen sich Fragen wie: Wie viel Krankheit, wie viel Leid, wie viel Pflegebedürftigkeit kann und will sich eine Gesellschaft leisten? Wie kann eine Gerechtigkeit zwischen den Generationen aussehen?
Der Blick auf Themen wie Pflegebedürftigkeit, Demenz, Generationenkonflikt darf aber nicht dazu führen, sich von den Herausforderungen des Alters gefangen nehmen zu lassen. Eine differenzierte Sicht und eine sachliche Auseinandersetzung muss auch dazu führen, die vorhandenen Gestaltungsspielräume zu erkennen und zu nutzen. Diese Einheit des Kurses „Lebensfragen“ möchte für die Problematik der Pflegebedürftigkeit, zunehmender Gebrechlichkeit und Demenz sensibilisieren, aber zugleich auch ermutigen, eigene Spiel- bzw. Handlungsräume zu entdecken und zu nutzen.
Ähnlich wie man es von Glaubenskursen, z. B. dem Alpha-Kurs, kennt, ist mit diesem Kurs von der Stiftung ProVita ein modularer Baukasten entwickelt worden, welcher in vielfältigen Bezügen eingesetzt werden kann, z.B. über einen bestimmten Zeitraum in Abendkursen oder als einzelne Themeneinheiten in kleinen Gesprächsgruppen, in denen das Thema Altwerden bzw. Pflegebedürftigkeit thematisiert werden kann.
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