Inhalt der
5. Einheit

Anders als erwartet ... Wenn plötzlich aus freudiger Erwartung Abschied wird?
Vom Umgang mit dem Verlust eines ungeborenen Kindes.

Der Tod am Lebensanfang zählt zu den furchtbarsten Erfahrungen einer Mutter und eines Vaters. Eine Fehlgeburt, eine Totgeburt oder ein Schwangerschaftsabbruch stellt für die betroffenen Familien eine Sondersituation dar. So vielschichtig wie die Ursachen für den Verlust sein können, so vielschichtig ist auch das Trauergeschehen.

Was in dieser Situation ¬hilfreich sein kann und was nicht, damit beschäftigt sich diese Einheit.

In diesem Kurs geht es um:

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# totgeburt
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Das Engagement der Stiftung für die Würde und den Schutz des Lebens wird durch Spenden finanziert.

Gewünscht ist, den Teilnehmenden an dem Kurs zu vermitteln, dass jede Spende für die gemeinnützige Arbeit der Stiftung hilft, mehr Menschen für Grenzfragen des Lebens sensibel und sprachfähig zu machen.

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PROVITA Stiftung
April 2020

Dr. Detlev Katzwinkel
Dr. Heike Fischer
Prof. Dr. Friedhelm Loh

Die Freude ist groß, ein Paar erwartet ein Kind. Bei den ersten Untersuchungen kann man auf dem Ultraschallbild das heranwachsende Kind gut erkennen. Die ersten Pläne werden geschmiedet; man ist voller Vorfreude. Dann der Schock. Wo vorher noch der Herzschlag zu sehen war, ist nun alles still. Das Kind lebt nicht mehr, es ist gestorben. Die frohe Erwartung, die gute Hoffnung hat ein jähes Ende gefunden. Trauer und Schmerz statt unbändiger Vorfreude.

Man spricht von Fehlgeburt und Totgeburt, von Fehlgeburt (oder auch Spontanabort) dann, wenn das Kind noch nicht das Gewicht von 500g erreicht hat. Ist es älter (etwa ab der 22. Schwangerschaftswoche) und schwerer (ab etwa 500g) hat sich der Begriff Totgeburt ausgebildet. Man ist überrascht, wie häufig es zu einer Fehlgeburt bzw. Totgeburt kommt. Viele Frauen machen diese Erfahrung, dass sie ihr Kind verlieren.

Trotz der Häufigkeit von Fehlgeburt bzw. Totgeburt wird dieses Thema in der Gesellschaft kaum wahrgenommen. Man spricht nicht darüber, ja, es wird sogar teilweise tabuisiert. Diese Sprachlosigkeit verwundert angesichts der Trauer und des Schmerzes, den eine Fehlgeburt bzw. Totgeburt im Leben der Betroffenen auslöst. Es fehlen die Worte, angemessen mit den Ereignissen Fehlgeburt und Totgeburt umzugehen. Es fehlen aber auch Rituale, die helfen, besser mit dem Schmerz umzugehen, es fehlen angemessene Trauerprozesse. Es fehlen zudem Orte, an denen die Betroffenen trauern können. Meist sind sie auch allein, es gibt wenig Begleitung bei Kindsverlust. Es fehlt häufig auch an Einsicht, dass bei Fehlgeburt und Totgeburt Trauerarbeit geleistet werden muss.

Es ist wichtig und notwendig, Räume zu schaffen, in denen man die Gefühle zulassen kann und in denen man über die Trauer und den Schmerz sprechen kann. Es ist auch notwendig, Wege mit denen, die eine Fehlgeburt bzw. Totgeburt erlitten haben, zu gehen und so angemessene Formen der Trauerarbeit bei Totgeburt und Fehlgeburt zu finden. Begleitung bei Kindsverlust ist wichtig, um ggf. Rituale selbst zu entwickeln und mit Leben zu füllen. Es kann hilfreich sein, den vor der Geburt verstorbenen Kindern Namen zu geben („Sternenkinder“ oder auch „Schmetterlingskinder“) und sie in würdevoller Weise zu bestatten.

In dem Film, der begleitend zu diesem Teil des Kurses „Lebensfragen“ zur Verfügung steht, berichtet Dr. Heike Fischer über ihre eigenen Erfahrungen, wie ihre Vorfreude ein jähes Ende fand sich in Schmerz verwandelte. Sie macht aber auch Mut, einen Trauerprozess anzustoßen, um so die Trauer zu verarbeiten.

Diese Kurseinheit ist eine Einladung, über das oft tabuisierte Thema Fehlgeburt bzw. Totgeburt ins Gespräch zu kommen, um so z.B. einen Trauerprozess bei Kindsverlust anzustoßen. Es gilt in der Tat: „Der einzige Weg, wirklich über die Trauer hinwegzukommen, führt mitten durch sie hindurch.“ Dazu möchte diese Kurseinheit sensibilisieren.

Ähnlich wie man es von Glaubenskursen, z. B. dem Alpha-Kurs, kennt, ist mit diesem Kurs von der Stiftung ProVita ein modularer Baukasten entwickelt worden, welcher in vielfältigen Bezügen eingesetzt werden kann, z.B. über einen bestimmten Zeitraum in Abendkursen oder als einzelne Themeneinheiten in kleinen Gesprächsgruppen, in denen u.a. das Thema „Vom Um-gang mit dem Verlust eines ungeborenen Kindes“ thematisiert werden kann.

ProVita ist eine gemeinnützige Stiftung, deren Arbeit durch Spenden finanziert wird.

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