Inhalt der
4. Einheit

Heute bestellt, morgen ein Held! Was tun, wenn die Wiege leer bleibt?
Von Reagenzgläsern, Machbarkeiten und Grenzen.

Der unerfüllte Kinderwunsch ist für betroffene Paare ein oft unerwartetes Problem, das mit großem seelischem Leid verbunden ist.

Plötzlich wird der eigene Lebensentwurf komplett in Frage gestellt. Die Gründung einer Familie scheint nicht mehr möglich. Dieser ernüchternden Erkenntnis steht ein großes Spektrum medizinischer Optionen gegenüber. Es vollzieht sich ein rasanter, wissenschaftlich-medizinischer Fortschritt auf diesem Gebiet. Gleichzeitig ergibt sich auch eine Vielzahl ethischer und rechtlicher Fragen. Wie lässt sich eine Übersicht in diesem Dickicht gewinnen? Welche dieser Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin kann ich in meinem Leben verantworten?

Die Kurs-Einheit zeigt die vielfältigen Fragestellungen und Herausforderungen auf. Sie gibt Informationen zu den ethischen und rechtlichen Fragen die mit dem medizinischen Fortschritt im Bereich der Reproduktionsmedizin einhergehen, führt uns in die Gedanken und Gefühle des Konfliktes hinein und will so für den Umgang mit allen dabei Betroffenen sensibilisieren.

In diesem Kurs geht es um:

# reproduktionsmedizin
# eizellreserve
# socialfreezing
# kryokonservierung
# invitrofertilisation
# ivf
# intrazytoplasmatischespermieninjektion
# icsi
# intrauterineinsemination
# samenspende
# samenspendedonogenetherapie
# donogenetherapie
# kinderwunschbehandlung
# familienplanung
# fruchtbarkeit
# unerfüllterkinderwunsch
# lebensethik

Das Engagement der Stiftung für die Würde und den Schutz des Lebens wird durch Spenden finanziert.

Gewünscht ist, den Teilnehmenden an dem Kurs zu vermitteln, dass jede Spende für die gemeinnützige Arbeit der Stiftung hilft, mehr Menschen für Grenzfragen des Lebens sensibel und sprachfähig zu machen.

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PROVITA Stiftung
April 2020

Dr. Detlev Katzwinkel
Dr. Heike Fischer
Prof. Dr. Friedhelm Loh

Vielen Paaren ist es nicht möglich, auf natürliche Weise Kinder zu bekommen. Ihr Kinderwunsch bleibt unerfüllt, eine selbstbestimmte Familienplanung ist nicht möglich. Wer sich in dieser Situation in ärztliche Behandlung begibt, um mit Hilfe der Reproduktionsmedizin eigene Kinder bekommen zu können, wird mit etlichen Fachausdrücken konfrontiert. So ist in der Reproduktionsmedizin von einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI), von der In-Vitro-Fertilisation (IVF) oder auch von der intrauterinen Insemination die Rede. Es ist dabei nicht nur zu klären, welche Sachverhalte damit in der Reproduktionsmedizin verbunden sind. Es ergeben sich auch eine Reihe von ethischen und rechtlichen Fragen. Was ist beispielsweise bei einer Samenspende oder auch donogenen Insemination zu beachten? Wenn im Rahmen einer Behandlung der Reproduktionsmedizin Eizellen entnommen und anschließend befruchtet wer-den, diese aber nach einer erfolgreichen Behandlung nicht mehr benötigt werden, so stellt sich die Frage, wie mit diesen befruchteten Eizellen zu verfahren ist. Es ist auch zu fragen, welchen körperlichen und seelischen Belastungen man sich und seinen Partner im Rahmen einer reproduktionsmedizinischen Behandlung aussetzen möchte. Welche Methoden der Reproduktionsmedizin sind überhaupt ethisch zu verantworten?

Die Reproduktionsmedizin ist auch in anderer Hinsicht von Bedeutung. So wird diskutiert, ob man Eizellen entnehmen solle, um diese dann zu einem späteren Zeitpunkt des Lebens zu befruchten und einzusetzen. Schlagworte wie „social freezing“, „Eizellreserve“ oder auch „Kryokonservierung“ machen die Runde. Es zeigt sich, dass die Reproduktionsmedizin etliche ethische Fragestellungen und Herausforderungen mit sich bringt.

Die meisten Menschen sind zunächst nicht nur heraussondern häufig überfordert, wenn sie sich mit den Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin beschäftigen. Daher ist es wichtig, neben grundlegenden Informationen zu den wichtigsten Methoden der Reproduktionsmedizin auch die besondere seelische Situation der Betroffen im Blick zu haben und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Der vorliegende Teil des Kurses „Lebensfragen“ möchte mit dazu beitragen, dass ein solches Gespräch in Gang kommt.

Ähnlich wie man es von Glaubenskursen, z. B. dem Alpha-Kurs, kennt, ist mit diesem Kurs ein modularer Baukasten entwickelt worden, welcher in vielfältigen Bezügen eingesetzt werden kann, z.B. über einen bestimmten Zeitraum in Abendkursen oder als einzelne Themeneinheiten in kleinen Gesprächsgruppen, in denen das Thema Reproduktionsmedizin thematisiert werden kann.

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